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Erkrankung
Welche Erkrankung habe ich?
Sie haben eine Krebserkrankung in Ihrer Leber. In der medizinischen Fachsprache sagt man auch Leberkarzinom beziehungsweise hepatozelluläres Karzinom (HCC). Das heißt: In Ihrer Leber sind bösartige Zellen beziehungsweise ein bösartiger Tumor gewachsen. „Bösartiger Tumor“ und „Krebs“ sind zwei Namen für dieselbe Erkrankung.
Die Leber liegt im rechten Oberbauch, direkt unter dem Zwerchfell und besteht aus einem rechten und einem linken Leberlappen. Als wichtiges Stoffwechselorgan unseres Körpers erfüllt die Leber lebenswichtige Aufgaben wie zum Beispiel:
- Entgiftung – das heißt den Abbau von Substanzen zum Beispiel aus der Nahrung, von Medikamenten oder Alkohol,
- Nährstoffversorgung – neben der Speicherung von zum Beispiel Vitaminen stellt die Leber auch lebenswichtige Eiweiße her,
- Verdauung – Durch die Produktion der Galleflüssigkeit in der Leber unterstützt diese den Darm bei dem Verdauungsprozess.
Leberkrebs entsteht oft dann, wenn die Leber bereits schwer geschädigt ist, zum Beispiel durch Vorerkrankungen. Die Leber ist in der Lage über eine lange Zeit chronische Schäden zu reparieren. Auf Dauer gehen durch eine wiederholte Belastung Leberzellen kaputt und es beginnt ein narbiger Umbau des Organs (sogenannt Leberzirrhose). Wenn dieser Umbau fortgeschritten ist, ist dieser nicht mehr rückgängig zu machen. Eine Leberzirrhose ist eine Hauptursache für die Entwicklung eines Leberkrebses. Deswegen sind Risikofaktoren für eine Leberzirrhose gleichzeitig auch ein Risiko für die Entwicklung von Leberkrebs. In Deutschland sind eine dauerhafte (chronische) Hepatitis-C-Virusinfektion sowie Alkoholkonsum die häufigsten Gründe für die Entstehung von Leberkrebs.
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Leberzirrhose sind:
- Hepatitis-C-Virusinfektion (HCV-Infektion)
- Hepatitis-B-Virusinfektion (HBV-Infektion)
- nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)
- nicht-alkoholische Fettleberhepatitis (NASH)
- Diabetes
- Fettleibigkeit (Adipositas)
- Alkohol
Seltene genetische Erkrankungen wie zum Beispiel die Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
Leberkrebs verursacht zunächst keine Beschwerden. Diese treten meist erst bei fortgeschrittenen Erkrankung auf. Diese können sehr allgemein/unspezifisch sein und somit schwer mit einem Leberkrebs in Zusammenhang zu bringen sein.
Beschwerden können sein:
- allgemeine Leistungsminderung
- Druckschmerz im rechten Oberbauch
- ungewollter Gewichtsverlust
- Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Bauchwassersucht, Aszites)
- gelb gefärbte Haut und Augen (Gelbsucht, auch: Ikterus).
Ist meine Krebserkrankung heilbar?
Ihre Erkrankung ist zum jetzigen Zeitpunkt bereits so weit fortgeschritten, dass der Krebs auch mit einer Behandlung sehr wahrscheinlich nicht komplett geheilt werden kann.
Ihre Ärztinnen und Ärzte werden Ihnen Behandlungen anbieten, die Ihnen helfen können mit dieser Erkrankung zu leben.
Die wichtigsten Ziele dieser Behandlungen sind:
- Verlängerung Ihrer Lebenszeit
- Ihre Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern
Lebensqualität bedeutet, dass Sie sich körperlich, seelisch und emotional wohlfühlen.
Was sind Metastasen? Was ist Metastasieren?
Eine Metastase ist eine Ausbreitung des Krebses in einem anderen Bereich im Körper. Sie haben Krebs in der Leber und könnten eine Metastase (Tochtergeschwulst) zum Beispiel in den Knochen bekommen.
Metastasieren heißt: Der Krebs hat in einem bestimmten Bereich Ihres Körpers angefangen. Jetzt hat er sich auf andere Bereiche Ihres Körpers ausgebreitet und hat Tochtergeschwülste in anderen Organen gesetzt. In der Umgangssprache sagt man dazu auch „Streuen“.
Wie kommt es zu Metastasen?
Metastasen entstehen, wenn sich Krebszellen vom Haupttumor lösen. Diese Zellen verteilen sich über das Blut oder die Lymphbahnen, Teile des Immunsystems, im Körper. Schließlich bleiben sie an bestimmten Orten. Dort bilden sich neue Tumoren – die Metastasen oder Tochtergeschwülste. Zum Beispiel können sich Krebszellen von einem Lebertumor lösen und schließlich in den Knochen eine Metastase bilden.
Blut- und Lymphbahnen verteilen sich über den ganzen Körper. Deshalb können Metastasen sehr nah oder auch weit entfernt vom Haupttumor entstehen.
Jeder Krebs kann Metastasen bilden. Aber jede Art von Krebs hat Orte, an denen Metastasen öfter entstehen, als bei anderen Arten. Bei Leberkrebs bilden sich Metastasen oft in der Lunge oder in den Knochen.
Behandlung
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für meine Erkrankung?
Es gibt für Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Behandlung:
- Eine Therapie mit Medikamenten gegen den Tumor.
Diese Therapie bekämpft den Krebs selbst. Das heißt die Therapie kann das Wachstum des Tumors bremsen oder den Tumor sogar kleiner machen. Das kann einerseits Ihre Lebenszeit verlängern. Andererseits kann die Therapie gegen den Tumor auch dabei helfen, tumorbedingte Beschwerden zu lindern, zum Beispiel Ihre Schmerzen zu verringern, oder den Gewichtsverlust aufzuhalten.
Medikamente gegen den Tumor können manchmal unerwünschte Nebenwirkungen haben. Selten können die Nebenwirkungen schwer oder sogar lebensbedrohlich sein. Die unerwünschten Nebenwirkungen können in der Regel durch verschiedene Maßnahmen, sogenannte Begleitmaßnahmen oder „supportive Therapien“ gut behandelt werden. Weiterhin werden parallel zu den Medikamenten gegen den Tumor auch Medikamente gegeben, die die Beschwerden schwächer machen sollen. - Maßnahmen, die nur Ihre Beschwerden lindern.
Diese Maßnahmen können körperliche und andere Beschwerden kontrollieren, die Sie wegen Ihrer Erkrankung haben.
Diese Maßnahmen werden den Tumor aber nicht direkt beeinflussen. Der Tumor wächst deshalb nicht langsamer. Sie werden manchmal auch „best supportive care“ oder „palliativmedizinische“ Maßnahmen genannt oder auch als „rein unterstützende Maßnahmen“ umschrieben.
Wie schnell muss ich mich für eine Therapie entscheiden?
Sie können sich freiwillig für oder gegen eine Therapie entscheiden. Niemand darf Sie zu einer Entscheidung zwingen oder drängen. Sie dürfen sich so viel Zeit nehmen, wie Sie brauchen.
Es ist aber wichtig zu wissen: Wenn Sie so schnell wie möglich mit der Therapie beginnen, haben Sie eine höhere Chance, dass Sie Ihr Leben verlängern oder Ihre Lebensqualität besser wird.
Wenn Sie später beginnen, kann sich die Chance verringern, dass Sie Ihr Leben verlängern oder Ihre Lebensqualität besser wird. Es kann sein, dass Sie früher sterben und Ihre Lebensqualität schlechter ist, wenn Sie später mit der Therapie beginnen. Es geht hier aber nicht um wenige Tage, sondern darum, dass man die Therapie nicht um Wochen verzögern soll.
Wir können nicht allgemein sagen, bis wann der Beginn der Therapie noch sinnvoll ist. Das ist bei jeder Person und jeder Erkrankung anders.
Was habe ich von einer Therapie mit Medikamenten gegen den Tumor?
Wenn eine Leberkrebserkrankung weit fortgeschritten ist, ist eine Heilung unwahrscheinlich. Die Therapie soll den Krebs aber so lange wie möglich aufhalten. Sie soll das Leben verlängern und Sie sollen so wenige Beschwerden haben, wie es geht.
Die Therapiewirkung wird regelmäßig überprüft und die Therapie dann entsprechend angepasst. Es kann sein, dass die Therapie, die Sie aktuell angeboten bekommen, im Verlauf geändert werden muss oder kann, wenn die Verträglichkeit nicht zufriedenstellend ist und je nachdem, wie der Krebs sich entwickelt. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird in dem Fall mit Ihnen über Änderungen der Behandlung sprechen. Sie können selbstverständlich auch selbst Änderungen ansprechen, zum Beispiel, wenn Sie die Therapie nicht weiter machen wollen oder wenn Sie eine Pause einlegen möchten.
Was habe ich von einer Therapie, die nur meine Beschwerden lindert?
Eine Therapie, die nur Beschwerden lindert, aber nicht aktiv gegen die Krebserkrankung vorgeht, kann die Erkrankung nicht stoppen, und keine Tumorzellen bekämpfen. Sie hat nicht das Hauptziel, das Leben zu verlängern. Diese Therapie soll Sie vor allem begleiten. Sie hilft, körperliche, seelische und emotionale Beschwerden zu kontrollieren, die es bei einer Krebserkrankung geben kann.
Beispiele sind die Behandlung von Schmerzen, Atemnot oder Ängsten. Diese Beschwerden werden natürlich auch behandelt, wenn Sie Medikamente gegen den Tumor bekommen.
Welches Risiko gibt es bei einer Therapie mit Medikamenten gegen den Tumor?
Bei einer Therapie mit Medikamenten gegen den Tumor können Nebenwirkungen auftreten, die Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt/erläutert hat. Diese Nebenwirkungen können Ihre Lebensqualität schlechter machen. In seltenen Fällen können sie auch lebensgefährlich sein. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, melden Sie sich sofort bei der Einrichtung, wo Sie die Therapie erhalten. Sie sollten von dort Kontaktdaten auch für Probleme am Wochenende erhalten haben.
Bei Ihrer Erkrankung bekommen Sie Medikamente mit möglichst wenigen schweren Nebenwirkungen. Sie bekommen in jedem Fall auch Medikamente, die Nebenwirkungen und Beschwerden lindern.
Aber Nebenwirkungen können bei jedem Menschen anders sein. Ärztinnen und Ärzte können diese Nebenwirkungen nicht immer durch äußere Veränderungen erkennen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Nebenwirkungen sprechen. Dann kann man die Behandlungen so anpassen, dass Sie weniger Beschwerden haben.
Welches Risiko gibt es bei einer Therapie, die die nur meine Beschwerden lindert?
Eine Therapie, die nur Beschwerden lindert, soll nicht den Tumor stoppen und das Leben nicht verlängern. Auf der anderen Seite gibt es dann weniger Risiken für schwere Nebenwirkungen als bei einer Behandlung gegen den Tumor.
Bei allgemeinen Medikamenten gegen Beschwerden gibt es selten Nebenwirkungen. Zum Beispiel können Schmerzmittel oder Medikamente gegen Luftnot müde machen oder recht häufig eine Verstopfung verursachen. Diese Beschwerden kann man aber meistens recht gut in den Griff bekommen. Bitte sprechen Sie das zuständige Pflegepersonal oder die Ärztinnen und Ärzte auf die Nebenwirkungen an.
Die Behandlung von Krebs kann Nebenwirkungen haben. Kann man etwas dagegen tun?
Behandlungen gegen Krebs wirken auch gegen gesunde Zellen. Deshalb gibt es oft Nebenwirkungen. Diese können bei jedem Menschen anders sein, weil jeder Mensch anders auf die Behandlungen reagiert. Es spielt auch eine Rolle, dass die Medikamente für jeden Menschen unterschiedlich zusammengestellt werden.
Teilweise kann man erreichen, dass die Nebenwirkungen milder sind oder gar nicht auftreten. Dafür gibt es eigene, unterstützende (sogenannte supportive) Behandlungen. Nach der Krebs-Therapie können die Nebenwirkungen nachlassen oder verschwinden.
Welche supportive Behandlung für bestimmte Nebenwirkung gut ist, hängt von Ihrer Behandlung und von Ihnen als Person ab. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie sich bei Nebenwirkungen melden. Informieren Sie das Pflegepersonal oder die Ärztinnen und Ärzte über Ihr Befinden vor allem zwischen den einzelnen Therapiesitzungen.
Was ist eine Chemotherapie?
Chemotherapie ist eine Behandlung gegen Krebs. Bei Krebs wachsen die Körperzellen unkontrolliert. Solche neuen Zellen nennt man Tumor oder Krebszellen. Bei einer Chemotherapie bekommen Sie Medikamente, die die Zellteilung stoppen. Diese Medikamente heißen Zytostatika. Die Medikamente führen dazu, dass sich die Krebszellen nicht vermehren oder sich langsamer vermehren oder sogar zum Teil absterben.
Die Chemotherapie hat zwei Ziele:
- Der Tumor soll wenigstens kleiner werden. Es gelingt bei Ihrer Erkrankung nur sehr selten, dass der Tumor ganz verschwindet.
- Krebszellen können sich im Körper verteilen. Das nennt man Tochtergeschwülste (Metastasen). Die Chemotherapie soll auch verhindern, dass Tochtergechwülste (Metastasen) wachsen.
Welche Medikamente ein Mensch bekommt, hängt von der genauen Erkrankung und dem Gesundheitszustand ab. Oft empfehlen Ärztinnen und Ärzte mehrere Medikamente zusammen.
In den meisten Fällen bekommen Sie die Chemotherapie als Infusion. Das heißt, Sie bekommen die Medikamente über einen Schlauch in einer Ader in den Körper. Das dauert eine gewisse Zeit. Manchmal gibt es auch Tabletten oder Spritzen. Das Medikament verteilt sich dann im ganzen Körper. Das nennt man auch „systemische Therapie“.
Diese Art von Behandlung hat den Vorteil, dass man damit auch kleine Krebszellen behandeln kann, die man nicht sieht. Außerdem können wir diese Therapie an die Art Ihres Tumors anpassen.
Der Nachteil ist, dass sie auch gesunde Zellen schädigen kann. Das betrifft vor allem Zellen, die sich oft teilen. Dazu gehören Zellen der Schleimhäute, der Haare und Zellen des Blut- und Immunsystems.
Deshalb gibt es teilweise Nebenwirkungen, die wir nicht vermeiden können. Zum Beispiel Haarausfall oder Entzündung der Schleimhäute. Es gibt aber immer bessere Behandlungen, die diese Nebenwirkungen verhindern oder schwächer machen.
Was ist eine Immuntherapie?
Das Immunsystem kann grundsätzlich Krebszellen selbstständig erkennen und zerstören. Aber es muss die Krebszellen auch erkennen können. Krebszellen müssen sich dafür stark vom gesunden Gewebe unterscheiden.
Aber nicht alle Krebszellen verändern sich so stark. Außerdem entwickeln sich manche Krebszellen weiter. Dann erkennt das Immunsystem die Krebszellen nicht oder reagiert nur schwach. So können sich Krebszellen ausbreiten. Die Immuntherapie will erreichen, dass die Krebszellen dem Immunsystem nicht mehr ausweichen können. Ihre eigenen Abwehrkräfte sollen sich direkt auf die Krebszellen richten.
Was ist eine supportive oder unterstützende Therapie?
Die supportive oder unterstützende Therapie kann man gleichzeitig mit der Haupttherapie einsetzen. Haupttherapien sind zum Beispiel Chemotherapie, Immuntherapie, Antikörpertherapie, Strahlentherapie oder Operationen. Die Begleittherapie soll Patientinnen und Patienten unterstützen, damit sie die Haupttherapie besser vertragen. Sie soll Nebenwirkungen der Haupttherapie schwächer machen und die Lebensqualität verbessern. Die unterstützende Therapie kann auch dafür sorgen, dass die Haupttherapie besser wirkt.
Zu den unterstützenden Therapien gehören viele Maßnahmen. Zum Beispiel Medikamente gegen Nebenwirkungen, psychologische Betreuung, Ernährungspläne oder Bewegungsprogramme.
Die unterstützende Therapie bekämpft nicht direkt den Krebs. Sie vermindert Nebenwirkungen der Haupttherapie und Beschwerden durch die Erkrankung.
Was ist „Best Supportive Care” (BSC)?
„Best Supportive Care“ ist Englisch und bedeutet „bestmögliche unterstützende Behandlung“ oder „beste Begleitbehandlung“. Die Abkürzung ist BSC.
Diese Behandlung soll die Symptome einer schweren Krankheit besser machen und die Lebensqualität verbessern. BSC ist für Patientinnen und Patienten gedacht, bei denen man die Erkrankung durch eine Behandlung nicht mehr heilen kann. Oder, wenn Patientinnen oder Patienten eine Krebsbehandlung nicht wollen.
Die Behandlung soll alle Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten berücksichtigen. Es geht dabei um körperliche Bedürfnisse, aber auch seelische. Man denkt dabei auch an die Herkunft der Menschen und ob sie religiöse oder andere Unterstützung brauchen. Es kommt darauf an, was am wichtigsten ist: Zum Beispiel kann BSC die Schmerzen lindern, im Alltag helfen oder psychologisch unterstützen.
BSC bekämpft nicht die Erkrankung, sondern macht die Folgen der Erkrankung weniger schlimm.
Was ist der Unterschied zwischen „Best Supportive Care“ (BSC) und einer supportiven oder unterstützenden Therapie?
Diese beiden Arten von Therapie klingen ähnlich, sind aber nicht das Gleiche. Sie haben andere Ziele und die Behandlung ist anders.
- Supportive oder unterstützende Therapie bekommen Sie zusätzlich zur Haupttherapie gegen den Krebs. Sie soll Nebenwirkungen der Haupttherapie schwächer machen.
- „Best Supportive Care“ soll die Lebensqualität besser machen, wenn eine Krebsbehandlung nicht mehr möglich ist oder Patientinnen und Patienten so eine Behandlung nicht wollen.
Was ist ein Portkatheter?
Ein Portkatheter oder Portsystem ist ein Zugang zu den Blutgefäßen. Damit kann man Blut abnehmen oder Medikamente geben. Der Zugang besteht aus einer kleinen Kammer aus Metall oder Kunststoff. Diese Kammer hat eine Membran und einen flexiblen Schlauch.
Diese Methode setzt man oft bei der Chemotherapie ein. Der Zugang kommt mit einer kleinen Operation unter die Haut. Der Schlauch des Zugangs wird mit einer großen Vene verbunden. So können die Ärztinnen und Ärzte die Infusionen mit einer Nadel in den Port leiten. Sie müssen nach dieser Operation meistens nicht im Krankenhaus bleiben.
Der Port macht eine lange Behandlung angenehmer. Bei einer Chemotherapie bekommen Sie oft mehrere Behandlungen und mehrere Infusionen. Bei Infusionen kommen die Medikamente in den Blutkreislauf. Ohne Port müsste man jedes Mal neu stechen und einen Zugang zu einer Vene legen. Das ist unangenehm und reizt die Blutgefäße. Durch den Port kann man diese Probleme vermeiden.
Bei den meisten Patientinnen und Patienten setzen Ärztinnen und Ärzte den Port unterhalb des Schlüsselbeins ein. Danach sieht man nur eine kleine Erhebung unter der Haut, die man mit den Fingern fühlen kann. Theoretisch kann man den Port sofort verwenden. Aber meistens wartet man damit einige Tage, damit die Wunde richtig heilen kann. Dann stört auch die Chemotherapie die Wundheilung nicht.
Man kann den Port nach der Therapie durch eine kleine Operation wieder entfernen.
Kann ich nach den Behandlungen nach Hause gehen oder muss ich im Krankenhaus bleiben?
Ob Sie für die Behandlung im Krankenhaus bleiben müssen oder nicht, hängt von den Medikamenten ab und wie es Ihnen körperlich geht. Die meisten Patientinnen und Patienten bekommen ihre Medikamente über eine Infusion in eine Vene. Das heißt, Sie bekommen die Medikamente über einen Schlauch in einer Ader in den Körper. Wenn es Ihnen körperlich gut geht, können Sie die Medikamente in einer Ambulanz oder Facharztpraxis bekommen. Danach können sie wieder nach Hause gehen.
Wenn Sie Spritzen oder Tabletten bekommen, brauchen Sie oft nur die regelmäßige Kontrolle durch Ihre Ärztinnen und Ärzte.
Kann ich während meiner Behandlung in den Urlaub fahren?
Ein Urlaub während der Behandlung ist möglich. Es ist aber wichtig, dass Sie dies mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.
Kann ich eine Pause von der Behandlung machen?
Sie können jederzeit eine Pause von der Behandlung machen. Das gilt besonders, wenn es Ihr Wunsch während der Behandlung ist. Es sollte aber beachtet werden, dass bestimmte Zeiten während der Therapie besser als andere sind.
Die Krebsbehandlung soll Beschwerden und Probleme der Erkrankung besser machen. Deshalb kann es passieren, dass bei einer Pause die Beschwerden schlechter werden.
Aber oft ist die Therapie selbst anstrengend. Eine Pause kann dann eine Erholung von den Nebenwirkungen sein.
Nur Sie wissen, ob Sie eine Pause brauchen oder die Behandlung weitermachen wollen. Besprechen Sie Ihren Wunsch jedenfalls mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Gemeinsam finden Sie eine Lösung.
Kann ich die Behandlung abbrechen, wenn es mir zu viel wird?
Die Behandlung ist absolut freiwillig. Sie dürfen die Behandlung nur dann bekommen, wenn Sie zustimmen. Niemand kann Sie zwingen, dass Sie mit einer Behandlung beginnen. Es kann Sie auch niemand zwingen, mit einer Behandlung weiterzumachen, wenn Sie das nicht wollen. Sie dürfen die Behandlung jederzeit abbrechen. Sie müssen dafür auch keine Gründe nennen.
In dem Fall müssen Sie aber eines wissen: Wenn Sie die Behandlung abbrechen, kann sie weniger wirksam sein. Es kann auch zu stärkeren Beschwerden durch den Krebs selbst kommen.
Manchmal rät Ihnen auch Ihre Ärztin oder Ihr Arzt, dass Sie die Therapie besser abbrechen. Zum Beispiel, wenn die Nebenwirkungen zu stark sind. Wenn Sie die Behandlung abbrechen möchten oder müssen, bespricht Ihre Ärztin oder Ihr Arzt das mit Ihnen. Sie werden dann über andere Möglichkeiten sprechen: Ob andere Behandlungen möglich sind oder ob eine Behandlung besser ist, die nur Ihre Beschwerden bekämpft (Best Supportive Care, BSC).
Sie haben aber auf jeden Fall das Recht, jede weitere Therapie abzulehnen.
Unterstützung
Gibt es Selbsthilfegruppen, an die ich mich wenden kann?
Da die Betroffenen durch die Krebserkrankung häufig aus ihrem gewohnten Leben gerissen werden, kann es hilfreich sein, sich mit anderen Menschen auszutauschen, die sich in der gleichen Situation befinden. Sie erhalten so die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen, von denen Sie sich verstanden fühlen.
In Selbsthilfegruppen werden Tipps und Erfahrungen weitergegeben, die den Alltag erleichtern können. Durch gemeinsame Unternehmungen in der Gruppe kann zudem auch eine Ablenkung vom Krankheitsalltag erfolgen. Darüber hinaus setzen sich Selbsthilfegruppen auch in der Gesundheitspolitik und der Öffentlichkeit für die Interessen der Betroffenen ein.
Um in Erfahrung zu bringen, welche Selbsthilfe-Angebote bestehen und für Sie in Betracht kommen, hilft es meist schon, Kontakt mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt aufzunehmen und die Thematik offen anzusprechen. Es gibt daneben auch Selbsthilfebüros in vielen Städten und Gemeinden, in denen Sie fragen können, welche Gruppen in Ihrer Nähe aktiv sind. Die Adressen dieser Büros lassen sich am einfachsten über das Internet, das Telefonbuch oder die kommunalen Behörden herausfinden. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass Sie im Internet nach Selbsthilfegruppen in Ihrer Umgebung suchen. Beispielsweise auf der Internetseite des Krebsinformationsdienstes findet sich eine gute Auflistung von Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen, die als bundesweite Organisationen auch regional tätig sind und mit kleinen Verbänden kooperieren. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, sich über Internet-Foren und Online-Chats auszutauschen, sodass ein räumliches Aufeinandertreffen nicht unbedingt erforderlich ist.
Gibt es psychologische Unterstützung?
An wen kann ich mich wenden?
An wen kann ich mich wenden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich Unterstützung für die Krankheitsbewältigung zu holen. In den meisten Kliniken gibt es eine Psychologin oder einen Psychologen vor Ort als erste Anlaufstelle. Sprechen Sie hierfür das medizinische Personal an, wenn Sie wünschen, mit diesen zu sprechen.
Deutschlandweit stehen verschiedene Krebsberatungsstellen für Sie zur Verfügung. In diesen arbeiten qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ihnen psychologische Unterstützung, aber auch Unterstützung und Beratung bei sozialen Fragen anbieten. Man spricht in diesem Zusammenhang von psychoonkologischer Begleitung. Dabei kann es sich nur um ein einmaliges Gespräch oder eine längerfristige Betreuung handeln. Die Angebote sind für Sie kostenlos und können sowohl zur Diagnose, während der Therapie als auch nach Abschluss der Behandlung in Anspruch genommen werden. Viele Krebsberatungsstellen bieten zudem zusätzliche Angebote, wie Entspannungs- und Kreativkurse oder Gruppengespräche an. Welche Beratungsstelle sich in Ihrer Nähe befindet, können Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes nachlesen. Entscheiden Sie sich, eine ambulante Psychotherapie in Anspruch zu nehmen, können die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden.
Neben dem Angebot der Beratungsstellten gibt es auch die Möglichkeit, an Selbsthilfegruppen teilzunehmen. Der Austausch mit anderen Betroffenen ist für viele Krebspatientinnen und Krebspatienten sehr wertvoll.
Neben dem Angebot der Beratungsstellten gibt es auch die Möglichkeit, an Selbsthilfegruppen teilzunehmen. Der Austausch mit anderen Betroffenen ist für viele Krebspatienten und Krebspatientinnen sehr wertvoll.
Gibt es soziale Unterstützung?
An wen kann ich mich wenden?
An wen kann ich mich wenden?
Soziale Unterstützung können Sie durch den Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen erhalten. Zusätzlich bieten Selbsthilfegruppen auch praktische Unterstützung in Form von Informationen und die Weitervermittlung an andere Anlaufstellen an. Sollten Sie Unterstützung im Alltag benötigen, weil Sie durch die Erkrankung oder Therapie eingeschränkt sind, besteht die Möglichkeit, eine häusliche Krankenpflege oder Haushaltshilfe zu beantragen. Hierfür sollten Sie sich mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen oder dort nachfragen (Praxis, Klinik), wo Sie die Therapie erhalten.
Wenn Sie aufgrund Ihrer Krebserkrankung länger nicht berufstätig sein können, haben Sie Anspruch auf verschiedene Sozialleistungen (z.B. Arbeitslosengeld, Übergangsgeld, Grundsicherung). Hierfür können Sie sich an das zuständige Jobcenter oder Sozialamt wenden. Ebenso bieten Krebsberatungsstellen sozialrechtliche Beratung bezüglich des Anspruches auf Sozialleistungen an gut. Welche Beratungsstelle sich in Ihrer Nähe befindet, können Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes nachlesen.
Ernährung bei Krebs
Die Ernährung bei Krebs ist auch aus Sicht vieler Patientinnen und Patienten ein wichtiges Thema, zu dem umfangreich geforscht wird. Nicht immer sind die öffentlich verfügbaren Informationen, beispielsweise im Internet, seriös. Wir verweisen daher auf folgende vertrauenswürdige Quellen:
1. Deutsche Krebsgesellschaft:
https://www.krebsgesellschaft.de/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung.html
2. Krebsinformationsdienst:
https://www.krebsinformationsdienst.de/ernaehrung-bei-krebs
3. Deutsche Krebshilfe Stiftung:
https://www.krebshilfe.de/ernaehrung-bei-krebs/
Sport und Bewegung bei Krebs
Sport und Bewegung sind wissenschaftlich nachgewiesen eine wichtige Unterstützung bei einer Krebserkrankung. Vertrauenswürdige Informationen hierzu finden Sie unter anderem unter:
1. Deutsche Krebshilfe Stiftung:
https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/mit-krebs-leben/bewegung-und-sport-bei-krebs/
2. Deutsche Krebsgesellschaft:
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/sport-bei-krebs-so-wichtig-wie-.html
3. Krebsinformationsdienst:
https://www.krebsinformationsdienst.de/alltag-mit-krebs/sport-und-bewegung